Angeborener Klumpfuß

Angeborener Klumpfuß

Der angeborene oder kongenitale Klumpfuß ist eine der häufigsten angeborenen Fußfehlstellungen und betrifft Jungen doppelt so oft wie Mädchen. Es können ein Fuß oder beide Füße betroffen sein. Es handelt sich um eine Kombination von Fehlstellungen im Bereich des Fußes in mehreren Ebenen, bei der Gelenke, Sehnen und Knochen betroffen sind. 

Therapie in der Übersicht:

Die Behandlung beginnt im Idealfall bereits kurz nach der Geburt. In den meisten Fällen werden die Füße mit mehreren aufeinanderfolgenden Gipsen korrigiert. In vielen Fällen muss nach der Korrektur sämtlicher Fehlstellungen bei noch verbleibendem Fersenhochstand die verkürzte Achillessehne durchtrennt werden.

Nach der Gipstherapie geht es darum, den Fuß vor einem Rezidiv zu bewahren. Rezidiv bedeutet, dass die Füße bei Nichtbehandlung langsam wieder in die Klumpfußstellung zurückkehren.

In der Standard-Therapie nach Ponseti werden hierfür konfektionierte Schienen angewendet, auf denen Schuhe in einer bestimmten – nach außen gerichteten Stellung – fixiert sind.

Als Alternative bieten wir in enger Zusammenarbeit mit dem Team des Berliner Konzept zur Klumpfußbehandlung spezielle individuell gefertigte Unterschenkelorthesen an.

In der Regel werden diese dann bei Laufbeginn verordnet. Vorher werden die Füße im Rahmen des Konzeptes mit einer speziellen Tapetechnik und Unterschenkelgipsschalen behandelt.

Im Unterschied zur Ponseti Methode werden die Füße bei dieser Behandlungsmethode nicht auf einer festen Schiene fixiert. Der Vorteil ist, dass nur der betroffene Fuß behandelt wird und damit Hüften und Knie frei beweglich sind.

In der Regel sollten Klumpfüße bis zu einem Alter von etwa 4 Jahren mit Orthesen gehalten werden, um ein Wiederauftreten einzelner oder mehrerer Fehlstellungen (Rezidiv) zu verhindern. Viele Studien haben gezeigt, dass das konsequente Tragen der Orthesen über die gesamte Zeit ganz wesentlich für den langfristigen Erfolg der Therapie ist.  Je nach Befund des Fußes können individuell angefertigte Orthesen auf noch vorhandene Restfehlstellungen einwirken und diese im Optimalfall korrigieren. Diese Orthesen sind so konstruiert, dass sie nachpassbar sind und einige Monate verwendet werden können. 

Wenn sich doch einmal ein geringes Rezidiv entwickelt hat, können dynamische Unterschenkel-Orthesen zum Einsatz kommen, die über einen Federmechanismus eine kontinuierliche Dehnung bewirken. 

Bei schweren Rezidiven können Orthesen meistens nicht mehr den gewünschten Effekt erzielen und eine (erneute) Operation erforderlich ist. 

Nach Operationen kommen dann wieder Orthesen zum Einsatz, um die korrigierte Fußstellung zu halten.

Die Klumpfußorthese im Einzelnen:

 

Unterschenkelorthese aus Thermoplast komplett

Mit Antirutschsohle zum Laufen ohne Schuhe und Fersenloch zur Kontrolle der Fersenstellung

Unterschenkelorthese aus Thermoplast bei Klumpfüßen ab dem Laufalter

Unterschenkelorthese aus Faserverbundwerkstoff 

Diese Orthese kommt meist bei älteren Kindern zur Anwendung. Vor Allem wenn einzelne Muskelgruppen verkürzt sind. Dabei handelt es sich meist um eine Verkürzung der Wade. Über ein Federgelenk wird die verkürzte Muskulatur allmählich und sanft aufgedehnt.

Wenn Sie sich ausführlicher über dieses Krankheitsbild informieren möchten, kontaktieren Sie uns gerne!